Kaffeevollautomaten
Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato und Co. und das alles aus einer Kaffeemaschine! Kaffeevollautomaten gelten als die Mädchen für alles in der Kaffeezubereitung. Aber stimmt das wirklich? Sind Kaffeevollautomaten die Alleskönner unter den Kaffeemaschinen? Wir von Espressa gehen der Sache auf den Grund.
Kaffeevollautomaten, oder kurz Vollautomaten, brühen verschiedene auf einem Espresso basierende Kaffeegetränke, auf Kopfdruck, eben vollautomatisch, wie der Name schon sagt.
Da es sich bei dem im Vollautomaten produzierten Espresso nicht um einen klassisch-italienischen Espresso handelt, sollte ein Vollautomat nicht mit einer Espresso- bzw. Siebträgermaschine verwechselt werden.
Die Geschichte des Kaffeevollautomaten
Wer hat’s erfunden? Richtig! In diesem Fall tatsächlich ein Schweizer! Arthur Schmed aus Rüti am Züricher See. Bevor Schmed den ersten Prototyp seines Kaffeevollautomaten Ende der 1970er anmelden konnte, gingen einige Jahre Tüfteln voraus. Die Idee zu einem Kaffeeautomaten, der per Knopfdruck leckere Espressogetränke zubereitet, kam ihm bei der Reparatur einer Espressomaschine. Kaffeezubereitung muss doch auch einfacher gehen, war sein Gedanke.
Sein Prototyp kam daher mit folgendem Versprechen auf den Markt: Egal, ob daheim oder im Büro, Kaffeezubereitung nach italienischem Vorbild sollte ohne Vorkenntnisse, ohne Barista-Ausbildung möglich sein.
Die ersten Maschinen waren noch sehr groß für die eher kleinen Küchen der Schweizer Wohnungen, aber Schmed ließ nicht locker und tüftelte weiter.
Gemeinsam mit Sergio Zapella, für den er die Espressomaschine repariert hatte, gründete er schließlich in Italien die Firma Saeco – Sergio Arthur e compagnia – mit der die ersten Kaffeevollautomaten in Serie produziert werden konnten. 1985 wurde Schmed’s Espresso-Vollautomat auf einer Messe als Weltneuheit vorgestellt.
Saeco sicherte sich später auch das Patent für die herausnehmbare Brühgruppe, die das Reinigen um ein Vielfaches erleichterte.
Im Schweizer Werk der Firma Solis, ebenfalls Partner von Schmed und beteiligt an der Entwicklung der ersten Vollautomaten, gingen ab der Serienreife so viele Bestellungen ein, dass die Lieferzeit schon mal bis zu neun Monate betrug.
Waren die Kaffeetrinker zunächst skeptisch, fanden sie immer mehr Gefallen an der einfachen Bedienung und den italienischen Kaffeegetränken. Ein sprunghafter Anstieg der Nachfrage nach italienischen Kaffee- und Espressobohnen war die Folge.
Die damaligen Kaffeevollautomaten sind mit den heutigen Modellen allerdings nicht mehr vergleichbar, denn ein ebenfalls vollautomatisches Reinigungsprogramm gab es nicht. Aber auch hier haben wir es Arthur Schmed zu verdanken, der unermüdlich weiterarbeitete und sich jeder schier noch so kleinen Herausforderung stellte.
Waren die ersten Kaffeevollautomaten zunächst nur im betrieblichen Umfeld zu finden – auch wir von Espressa bieten Automaten und Lösungen fürs Büro -, stehen in vielen Küchen und in der Gastronomie heute Vollautomaten.
Was ein Kaffeevollautomat heute kann
Kaffeevollautomaten sind All-in-one Geräte, die sämtliche Vorgänge, die mit einer Siebträgermaschine manuell erledigt werden müssen, vollautomatisch meistern. Dies hat natürlich jede Menge Vorteile, aber auch, sagen wir mal Potential für Kompromisse. Nicht nur in der Zubereitung, sondern auch im Geschmack.
Im Vergleich zu anderen Kaffeemaschinen, wie beispielsweise eine Filtermaschine, besteht ein Kaffeevollautomat aus drei Komponenten: dem Mahlwerk, einem Durchlauferhitzer bzw. Thermoblock, die immer mehr Anwendung finden, und der Brühgruppe.
Die Brühgruppe stellt dabei das Herzstück des Vollautomaten dar, die aus Reinigungsgründen möglichst herausnehmbar sein sollte.
Ein Vollautomat mahlt die Kaffeebohnen zunächst auf den gewünschten Mahlgrad. Anschließend wird der in der Brühgruppe zu einem Puck verdichtete Kaffee bzw. Espresso in die richtige Position gebracht, damit das heiße Wasser die optimale Angriffsfläche hat.
Neben der Zubereitung eines espressoähnlichen – noch mal, ein Vollautomat ersetzt keine Siebträgermaschine - Getränks, haben viele Kaffeevollautomaten eine Zusatzfunktion mit der mittels Wasserdampf Milch aufgeschäumt werden kann.
Einige Maschinen besitzen sogar eine Milchschaumdüse, mit der ähnlich zu einer Siebträgermaschine Milch aufgeschäumt werden kann. Hierfür muss der Bedienende aber auch selbst aktiv werden. Andere etwas teurere Maschinen wiederum haben eine sogenannte Cappuccino-Düse (Cappuccinatore-Systeme), die die Milch aus einem separaten Behälter oder direkt aus der Milchtüte saugt.
Zahlreiche Geräte besitzen heute verschiedene Bedienelemente, Touchscreens und Displays und erleichtern die Handhabung eines Vollautomaten damit erheblich.
Weitere wichtige Elemente, die über die Wahl des einen oder anderen Vollautomaten entscheiden, sind der Wassertank und das Bohnenfach. Hier entscheiden Sie, wie groß beispielsweise der Wassertank sein sollte – je größer, desto schneller riskiert man abgestandenes Wasser -, oder ob ein zweites Bohnenfach (z.B. für entkoffeinierten Kaffee) sinnvoll ist.
Wo der Unterschied zu einer Siebträgermaschine liegt
Dass ein Kaffeevollautomat keinen Espresso im klassischen Sinne zubereitet, zeigt sich, wenn wir uns den Brühvorgang im Vergleich zu dem einer Siebträgermaschine einmal genauer anschauen.
Für einen echten Espresso benötigen wir mindestens 9 Bar Druck in der Maschine, nur Siebträgermaschinen können diesen hohen Druck erreichen. Um das volle Aroma aus dem Espresso zu holen, müssen die Kaffeebohnen sehr fein gemahlen werden, um diesen entsprechend hohen Druck bzw. den entsprechenden Wiederstand auch erzeugen zu können.
Der beste Beweis, dass es sich um einen klassischen Espresso handelt und dieser exakt zubereitet wurde, ist nach wie vor immer noch die Crema, die goldbraune feine Schicht auf dem Getränk in der Tasse.
Trotz der immer ausgeklügelteren Mahlwerke in Kaffeevollautomaten, werden die Kaffeebohnen nicht so fein gemahlen, wie dies für eine Siebträgermaschine notwendig ist.
Ähnlich wie bei derlei Maschinen wird zwar auch mit hohem Wasserdruck gearbeitet, die Pumpe in einem Kaffeevollautomaten kommt sogar auf ca. 15 Bar Druck. Die baulichen Gegebenheiten eines Vollautomaten verhindern aber, dass der für einen typischen Espresso nötige Wiederstand aufgebaut wird.
Dadurch, dass der fertige Kaffee aus der Brühgruppe noch durch die Schläuche bis hinunter in die Tasse fließen muss, entsteht der Druck an der falschen Stelle. Hier hilft man daher ein wenig nach, indem eine Crema mittels verschiedener Techniken imitiert wird. Dafür wird der Kaffee kurz vor dem Auslass noch einmal kurz „aufgeschäumt“.
Nachteile von Kaffeevollautomaten
Neben den vielen Vorteilen von Vollautomaten, gibt es auch ein paar Abstriche zu machen. Die Schnelligkeit mit der ein solches Gerät Kaffeegetränke zubereitet, geht nicht selten zu Lasten des Geschmacks, der nur bedingt an die klassisch-italienischen Espressogetränke wie Cappuccino und Co. herankommt.
Ist ein Bauteil des Automaten defekt, gibt’s außerdem ein Problem. Wir von Espressa setzen daher ganz besonders auf unseren Service, den es zur Maschine von uns dazu gibt.
Die Reinigung eines Vollautomaten ist das A und O. Auch Maschinen mit Reinigungsprogramm und Wasserhärteeinstellung müssen ordnungsgemäß und regelmäßig gereinigt und entkalkt werden, besonders, wenn das Wasser vorher nicht gefiltert wurde bzw., wenn die Maschine keinen Wasserfilter von Brita Filter enthält.